Für die geplante Neugestaltung des Passagierterminals des Linzer Flughafens wurde im Mai ein Architektenwettbewerb ausgeloben. Die Entscheidung fiel dabei auf das Leondinger Architektur- und Raumplanungsbüro Lassy, welches einen sehr modernen und architektonisch sehr gelungen Entwurf ablieferte. Insgesamt wurden 10 Projekte eingereicht, von denen fünf in den zweiten Wertungsdurchgang gelangten.
Das Entscheidungsgremium rund um den Direktor des Flughafens Linz, Dipl-Ing. Gerhard Kunesch, KommRat Manfred Gruber, Hofrat Dr. Richard Deinhammer, Dipl.-Ing. Gunter Amesberger sowie weiteren Architekten und Baumeister entschied sich für bereits im 1. Wertungsdurchgang einstimmig für das Projekt 1, welches vom Architektenbüro Lassy eingereicht wurde. Wesentliche Merkmale des mit einigen sehr pointierten Maßnahmen bestückten Entwurfes ist das Versetzen der landseitigen Fassade sowie die Neupositionierung der Treppe ins Obergeschoss im Bereich der Abflughalle. Dadurch wird dieser Bereich in funktionaler und räumlicher Hinsicht wesentlich offener in Erscheinung treten als bisher. Damit wird aber auch mehr Platz vor den Check-In-Counter geschaffen und somit das Stauproblem gelöst, welches besonders bei großen bzw. mehreren Charterflügen bislang aufgetreten ist.
Die Ladenzeile soll nach den Entwürfen des Architekturbüros Lassy mit einer offenen Counterreihe gestaltet werden. Dieser elemantare Bausteins der Neugestaltung beseitigst somit die beengte Situation zwischen dem Abflug- und dem Ankunftsbereich. Die geplante Anbindung des Flughafens an die neue Bahntrasse bzw. der neuen Bahnhaltestelle Flughafen Linz wird in den Entwürfen bereits berücksichtigt und soll aus dem Untergeschoß durch zweigeschoßige Öffnung des Deckenbereiches als räumlich wirkungsvoller Eingriff erfolgen.
Die übrigen Entwürfe der Archtitektenbüros Thomas Blazek, HSPA ZT GmbH, Schremmer-Zell ZT GmbH, Two in a Box und anderen wurden teilweise sehr konträr bewertet. Ideen wie die Verlegung des Counter-Bereiches, Drehflügeltüren als Windfang oder andere architektonische Umgestaltungen fanden auch aus organisatorischen Gründen wenig Zustimmungen. Lichtkonzepte mit LED-Elemente konnten die Jury ebensowenig überzeugen, da sie die wesentlichen Probleme der bisherigen Architektur nur unzureichend lösen konnten.
Zum Nachlesen: Protokoll des Preisgerichtes beim Architektenwettbewerb
Quelle: http://www.architekturwettbewerb.at/competition.php?id=1086&part=preistraeger und http://www.lassy.at/
Text: Michael David
Grafiken: Architektur- und Raumplanungsbüro LASSY