Am 11.April 2024 hat die VFFL-Technikfahrt zur Fa. Fronius Sattledt und zur Fa. MIBA in Laakirchen stattgefunden. Der passionierte Ausflugs- und Technikspezialist Alois Friedl machte wieder einmal zwei interessante Firmen in Oberösterreich ausfindig und somit für 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Besichtigung möglich
Nach der pünktlichen Abfahrt vom Flughafen Linz besuchten wir das Unternehmen Fronius am Standort Sattledt, das bekannt ist für seine drei Standbeine Batterieladetechnik, Schweißtechnik und Solartechnik. Seit 1945 wuchs Fronius vom reinen Hersteller für Wechselrichter zum Experten für Solarenergie. Nach einer kleinen Stärkung auf der Sonnenterasse erfahren wir, dass die globale Ausweitung von Fronius seit 1945 in über 30 Ländern stattgefunden hat. Etwa 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für Fronius im Einsatz und in 16 Berufen tätig (z.B. Mechatronik, Zerspannungstechnik, Betriebslogistik). Als Unternehmensziele gelten, „die ganze Anlage von einer Hand für Kunden“, die Langlebigkeit der Produkte und eine umweltschützende Produktion anzustreben.
Während der Besichtigungstour beeindrucken die helle und saubere Arbeitsatmosphäre, die automatische Warenversorgung an der Decke und die zahlreichen Shuttles mit 3DScans-Orientierung für den Transport von und zu den Arbeitsplätzen. Wir erfahren über die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Komponentenbau für Ladesysteme, über die Handbestückung der Prints, die Prints- Überprüfung per Hand, über die Qualität-Scans der Bauteile und die Überwachung durch QS-Fachkräfte, vor allem über die Entwicklung von Wechselrichter der neuen Generation. Wir passieren Dauerstresstestkabinen, Abkantpressen für das Gehäuse der Wechselrichter, Blechstanz- und Schneidemaschinen und besichtigen die Arbeitsbereiche der Oberflächentechnik und der Lackierung wie des Schablonendruckverfahrens. Am Portal zu und von der Produktionshalle bestaunen wir zum Abschluss den Lamborghini Huracán als Karosserie, der u.a. mittels Schweißgeräten per Hand hergestellt wird.
Neben qualifizierten Fachkräften werden Anlernkräfte bzw. Hilfskräfte bejaht, die in weniger als einem halben Jahr auf Arbeitsschritte angelernt werden und in einer wechselnden Körperhaltung eine körperlich leichte Arbeit unter 10kg ausführen. Hebehilfen der modernen Technologie wie Kräne, Hubwagen und Transportwägen stehen zur Verfügung und erleichtern körperliche Belastungen.
Am Nachmittag setzen wir unsere Besichtigungstour nach einem gemeinsamen Mittagessen fort und treffen in der Miba am Standort Laakirchen ein. Die heutige Miba group wurde 1927 gegründet und ist bekannt für funktionskritische Komponentenproduktion für ein breites Anwendungsspektrum verschiedener Branchen: am stärksten (mit 41%) für die Automotive Branche, etwa1% für die Luftfahrt. Das Motto des Gründers „Wenn ich es nicht am Markt bekomme, mache ich mir selbst!“ hat sich in der Firmengeschichte mehrmals gezeigt (etwa mit dem Beginn in der Gleitlagerproduktion, im Sondermaschinenbau oder am Beginn der Reibbelagsproduktion). Weltweit werden zurzeit 29 Werke gezählt mit 7.500 Beschäftigten. Für den Auftraggeber Pratt & Whitney wird die Beschichtung von Zahnrädern übernommen, die in Turbinen verbaut sind. Der Sicherheitsbedarf in der Luftfahrt ist besonders hoch, sodass der Aufwand nicht verwundert, wenn einzelne Teile von Zahnrädern 100% geprüft werden. Während der Besichtigungstour zwischen den allein in Laakirchen stehenden 56 halb- und vollautomatisierten Maschinen erfahren wir mehr über den Sputterprozess. Nicht nur Fachkräfte (z.B. Elektrotechnik im Schwerpunkt Anlagen – und Betriebstechnik, Prozesstechnik) sind für die Miba im Einsatz, sondern auch Anlernkräfte bzw. Hilfskräfte an den CNC gesteuerten Maschinen. Die körperliche Belastbarkeit kann mehr als 10 kg betragen, und wird im Stehen und im Gehen bewältigt. Gegen Ende der Tour sehen wir eine Maschinenanlage zur Metallreinigung sowie ein Tauchbecken.
Die Technikerreise fand ihren gemütlichen Ausklang bei einer Rast mit Jause. Das Busunternehmen Haribus fuhr uns zu Sonnenuntergang durch die im Frühling erblühende Landschaft des Hausruckviertels wieder sicher zum Flughafen Linz zurück. Eines bin ich mir sicher: Die Technik entwickelt sich trotz oder gerade wegen Widerständen ständig weiter und lässt weitere kreative und umweltbewusste Lösungen erhoffen.
Der Verein der Freunde des Flughafens bedankt sich an dieser Stelle bei der Fronius Int. GmbH und MIBA AG für die Besichtigungsmöglichkeiten sowie bei Frau Ulrike Richter für den Text