Die Terroranschläge und geopolitischen Krisen der vergangenen Monate haben sich teilweise direkt in die Passagierzahlen des 1. Halbjahres 2016 niedergeschlagen. Mit 197.379 Passagieren musste ein Rückgang von -18,97% hingenommen werden. Vor allem der in den letzten Jahren aufstrebende Charterverkehr in die Türkei und nach Ägypten verzeichnete, nicht nur in Linz, einen dramatischen Rückgang. Die Reduktion der Wien-Flüge im Frühjahr 2015 wirkten sich zudem auch auf die Passagier- und Flugbewegungszahlen bei der Linie aus
Geopolitische Krisen und Terroranschläge in wichtigen Urlaubsdestinationen wie z.B. in Ägypten, der Türkei oder Tunesien haben zu einer großen Verunsicherung bei den Reisenden geführt. Dadurch ist europaweit die Nachfrage für Flug-Pauschalreisen stark zurückgegangen. Die Reiseveranstalter und Fluggesellschaften haben mit Kapazitätsanpassungen auf die Nachfrageschwäche reagiert und bemühen sich, den Markt mit besonders attraktiven Preisen zu stimulieren.
Die aktuelle Situation hat sich auch auf die Passagierentwicklung im ersten Halbjahr am Linzer Flughafen ausgewirkt. Insbesondere Ägypten und die Türkei sind traditionell wichtige Urlaubsdestinationen in den ersten 6 Monaten des Jahres. Für die Hochsaison rechnen die Veranstalter mit einer Stabilisierung der Situation aufgrund des zu erwartenden Last Minute Geschäfts. Allerdings prognostizieren die Veranstalter eine Verlagerung der Nachfrage von Ägypten, Tunesien und der Türkei in Richtung Spanien und Griechenland.
Der Flughafen Linz hat in enger Zusammenarbeit mit der ARGE „Flieg ab Linz“ (Mitglieder sind die führenden nationalen und regionalen Veranstalter, Reisebüros, Airlines, die Wirtschaftskammer OÖ/Fachgruppe Reisebüros und der Linzer Flughafen) auf die Situation reagiert. In einer gemeinsamen Aktion wurden Ibiza und Burgas neu in das Sommerprogramm 2016 aufgenommen, um mehr Flüge in nachfragestarke Zielgebiete anbieten zu können. Zudem ist es der ARGE gelungen, Linz-Teneriffa für den Winter in das Programm aufzunehmen. Flugpartner auf der Teneriffaverbindung, die bereits buchbar ist, wird NIKI sein. Für 2017 haben führende Reiseveranstalter eine Bundesländeroffensive angekündigt, von der auch Linz profitieren wird. Entsprechende Verhandlungen finden bereits statt und sollten – sofern keine weiteren Krisen entstehen – zu einer deutlichen Erholung des Passagieraufkommens führen.
Vergleich 1. Halbjahr 2016/2015
Passagiere
Linie: 147.376 (-14,16%)
Charter: 48.865 (-31,22%)
Ausweich: 1.138 (32,94%)
Gesamt: 197.379 (-18,97%)
Bewegungen
Linie: 2.978 (-15,04%)
Charter: 508 (-27,74%)
Ausweich: 22 (37,5%)
Gesamt: 3.508 (-16,95%)
Gerade in derart schwierigen Zeiten, die sich auch auf die anderen Regionalflughäfen Österreichs niederschlagen, ist es wichtig, auf enge Zusammenarbeit wie "Flieg ab Linz" zu bauen. Zudem versteht sich der Verein der Freunde des Flughafens Linz weiterhin als Identifikator mit "unserem" Flughafen, dessen Mitglieder selbst auf die Linz-Angebote setzen. Die Privatinitiative "Direkt ab Linz" wird auch weiterhin auf Direktflugangebote über die sozialen Netzwerke aufmerksam machen.
Es liegt nämlich auch an uns allen, jenes Flugangebot vorzufinden und dementsprechend zu nützen, welches immer wieder gefordert wird.
Text: Michael David, Flughafen Linz GmbH