Zum bereits dritten Mal veranstaltete der blue danube airport linz gemeinsam mit den österreichischen Luftfahrtverband den "Tag der Luftfahrt". Unter dem Motto "Fliegt nicht - gibt's nicht" behandelte dieses Symposium gezielt die Aspekte rund um das Thema Luftfracht. In den Fachvorträgen und den unzähligen Gesprächen der zahlreichen Teilnehmer aus der Luftfrachtbranche wurde die Wichtigkeit dieses Themengebiet für den Flughafen Linz und für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich herausgestrichen.
Flughafendirektor Gerhard Kunesch veranschaulichte in einem interessanten Vortrag über die wichtigsten Frachtflüge in der Vergangenheit, beginnend bereits in den 1950'er Jahren, die Wichtigkeit unseres Flughafens für die regionale Wirtschaft. Von Stahlplatten über Chemiereaktoren und Container für Satelliten bis hin zu Rinderhälften und sogar trächtige Kühe konnte der Linzer Flughafen im Frachtbereich immer wieder seine Flexibilität unter Beweis stellen. Eine Flexibilität, die in den Get-togehter-Gesprächen sowohl von Speditions- als auch Brokerseite bestätigt wurde. Genau daran soll in nächster Zeit angeknüpft werden. Gerade das Beispiel "Just-in-Time/Just-in-Sequence" der strikten Lieferkette beim Luftfahrzulieferer FACC, dessen CEO Robert Machtlinger eine Exportquote von 99% hervorhob, zeigt, wie wichtig ein schneller, flexibler und vor allem verlässlicher Flughafen zusammen mit seinen engagierten Mitarbeitern für die Wirtschaftsregion Oberösterreich und darüber hinaus ist, insbesondere in Situationen, in denen die übliche Lieferkette durch Probleme aller Art (zB Zoll, Wetter, etc) unterbrochen wurde. Erst im Dezember nutzte die in Gunskirchen bei Wels ansässige BRP-Rotax den Linzer Fllughafen als Drehscheibe für Ad-Hoc-Flüge nach Kanada mit Großraumgerät, wie Boeing 747-400F von Cargolux.
Stefan Evangelakakis, Manager Global Products von Cargolux, skizzierte dazu eine Vision für den Ausbau des Linzer Flughafen zum Frachtknotenpunkt mit dem Beispiel des Cargolux-Hub Luxemburg und strich dabei die Notwendigkeit des gemeinsamen Handels hervor. Sowohl von Seite der Speditionen, wie beispielsweise im Vortrag von Joachim Feiks, Direktor bei cargo-partner GmbH, als auch auf Seite der Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung wurde die Bereitschaft dazu zugunsten des blue danube airport linz bekräftigt. Insbesondere Wirtschaftskammer-Vizepräsidentin Mag. Sery-Froschauer gab zum Ausdruck, dass der Flughafen Linz, zusammen mit der Partnerbetrieben und der Industrie, künftig eine sehr wichtige Rolle in den Bemühung spielen wird, die Position Oberösterreichs, immerhin als exportstärkste Region Österreichs noch vor Wien, wieder zu stärken.
Ein von vielen Seiten schon länger gefordertes Vorhaben, welches auch (Noch)-Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer unterstrich, gleichzeitig auch darauf hinwies, dass auch die Airlines ihre Hausaufgaben zu machen hätten. Insbesondere auf Kostenseite wäre es notwendig, wenn alle Seiten einen Schritt auf die jeweils andere zugehen würde um gemeinsam an Ziel zu kommen.
Ein Ziel, welches auch in Sachen Sicherheit im Frachtbereich und bei der Entwicklung prozessoptimierter Drohneneinsätze noch nicht erreicht ist. DHL-Security Manager Elad Gadot schärfte die höchst-interessierten Teilnehmer durch Beispiele und Vorfälle auf die sicherheitsrelevante Thematik, die besonders durch politisch- bzw. religiös-motivierte Einflüsse des Weltgeschehens auch vor der Luftfracht leider nicht halt macht. "Knowledge is power" wurde zum Motto seines exzellenten Vortrages. Ein Motto, welches sich nicht nur auf die Bemühungen, den Flughafen Linz zu attraktivieren ummünzen ließe, sondern auch für das top-aktuelle Thema der Drohnen und ihrer Einsatzmöglichkeiten gilt. Während die Ankündigung des Versandriesen Amazon für weltweites Aufhorchen sorgte, zeigte Pasquale Grippa von der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt mit dem Studienprojekt für den Einsatz von Drohnen auch im humanitären Umfeld auf.
Abgerundet wurden die Fachvorträge durch den Einblick in die Entwicklungen des globalen Umfeldes bei Lufthansa Cargo durch Annette Kreuziger, Vice President Lufthansa Cargo Northern & Eastern Europe, sowie durch den kaufmännischen Geschäftsführer der oö. Theater- und Orchester GmbH, Uwe Schmitz-Gleisdorf, der zusammen mit einem musikalischen Gruß des Ensembles des Bruckner Orchesters, anhand eines Vortrages über die Logistik rund um den kürzlich absolvierte USA-Tournee des Bruckner Orchesters zeigte, wie die "Geige fliegen lernt". Schilderungen aus der Welt des Instrumententransportes, welche selbst den einen oder anderen Branchenkenner so gar noch nicht bekannt waren.
Der Verein der Freunde des Flughafens Linz, vertreten durch die Obmänner Robert Lang und Walter Lorinser sowie Michael David, bedankt sich beim blue danube airport linz herzlich für die Möglichkeit diesem höchstinteressanten Symposium wieder beiwohnen zu dürfen.
Foto: cityfoto
Text: Michael David