Angesichts der massiven Auswirkungen der weltweiten Reise- und Flugverkehrskrise durch die Corona-Pandemie auf den Linzer Flughafen, haben dessen Eigentümer in einem Zukunftsgespräch gemeinsam mit dem Flughafenmanagement mögliche Szenarien besprochen. Als Ergebnis dieser Gespräche wurde ein klares Bekenntnis seitens der Eigentümer für den Linz Airport abgegeben.

„Der Flughafen Linz ist für den Wirtschaftsstandort OÖ vor, während und auch nach der Corona-Krise von zentraler Bedeutung", macht Wirtschaftslandesrat und Aufsichtsratsvorsitzender Markus Achleitner deutlich. Für das Land OÖ, neben der Stadt Linz Hälfteeigentümer des Flughafens, als führendes Wirtschafts- und Industriebundesland mit der höchsten Exportquote im Bundesländervergleich sei der Linzer Flughafen als Logistiknetzwerk von großer Bedeutung, sowohl im Passagier-, als auch im Frachtbereich.

Gerade im Frachtbereich hat der Linz Airport auch in der bisherigen Phase der Corona-Pandemie seine Stärken ausgespielt, eine neue regelmäßige Frachtverbindung präsentieren können und bereits im August das Niveau des Vorjahres erreichen können. Allerdings ist aufgrund der unzähligen Reisewarnungen und Einschränkungen im Flugverkehr der Passagierverkehr massiv eingebrochen, wodurch der Linz Airport starke Umsatzeinbrüche verbuchen musste. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger stellt jedoch klar: "Die Selbstfinanzierungskraft des Flughafens ist auch in dieser schwierigen Zeit vorhanden. Durch aktives Kostenmanagement kann das Management ohne Bedarf an Zuschüssen seitens der Eigentümer den Flughafenbetrieb sicher durch die Krise steuern". Der Linzer Flughafen hätte mehr als die letzten 15 Jahre hindurch sehr gut gewirtschaftet und konnte so immer mit einem positiven Geschäftsergebnis abschließen.

Sobald es die Corona-bedingte Situation zulässt, sollen auch die Linien- und die Charterflugverbindungen wieder hochgefahren werden. Dazu gibt es ständige Gespräche und laufende Verhandlungen mit den Airlines und den Reiseveranstaltern, versichert Flughafenchef Norbert Draskovits. Mit vier wöchentlichen Flügen nach Düsseldorf gäbe es bereits ein erstes Flugangebot im Winter durch Austrian. Trotz aktueller schwieriger Situation steht die Stadt Linz hinter dem Flughafen und dessen Erhalt, betont Luger und hält fest: "Langfristig müssen wir jedoch darauf pochen, dass eine gemeinsame zukunftsträchtige bundesweite Lösung für alle regionalen Flughäfen gefunden wird. Die Monopolstellung von Lufthansa / Star Alliance wird uns hier sicherlich vor Schwierigkeiten stellen". Die geplanten Einsparungen seitens der Lufthansa könnten hier wohl auch für eine neue Weichenstellung sorgen.

Das bisher geplante Investitionsprogramm läuft hingegen weiter, wie die Eigentümer festhalten. Insgesamt sollen 7,6 Mio. Euro investiert werden, einerseits für Maßnahmen, die 2019 und 2020 gestartet wurden und nächstes Jahr abgeschlossen werden sollen, zum anderen auch für Projekte, die für 2021 geplant sind. Ein großer Teil der Investitionen wird in die weitere Automatisierung der Frachtlogistik gehen, durch die der Flughafen als Logistikhub weiter gestärkt werden soll. Ebenso wird die Modernisierung des Passagierterminals abgeschlossen, durch die der Komfort für die Passagiere unter anderem durch kürzere Weg erhöht werden soll. Dennoch wird "an allen Ecken und Enden gespart", so Draskovits gegenüber den Medien. Dazu wurde auch die Kurzarbeit bis März 2021 verlängert, zudem operative Abläufe weiter optimiert, um Kosten zu sparen.

All diese getroffenen Maßnahmen und Bekenntnisse seitens der beiden Flughafeneigentümer sollen in den nächsten Jahren dafür sorgen, dass der Linz Airport mit einer Anbindung an internationale Drehkreuze, als essentielle Funktion als Logistikstandort und Gateway für den Wirtschaftsraum Oberösterreich sowie als wichtiger Partner des Bundesheeres drei zentrale Aufgaben erfüllt. Der Verein der Freunde des Flughafens Linz begrüßt das Gesprächsergebnis und wird selbstverständlich auch weiterhin unserer Bestimmung, sich an konstruktiven Gesprächen als Identifikator des Linz Airport aufzutreten, festhalten.

Text: Michael David
Foto: Robert Lang