Flughafen Linz

Der Flughafen Linz oder Blue Danube Airport (IATA-Code: LNZ / ICAO-Code LOWL) liegt im Gemeindegebiet der Gemeinde Hörsching in Oberösterreich, rund 10km südwestlich der Landeshauptstadt Linz. Offiziell gegründet 1955 werden seit 1976 Zivilpassagiere auf der nördlichen Seite des 300ha großen Flughafengeländes abgefertigt. Am Flughafen Linz findet sowohl ziviler, als auch militärischer Flugbetrieb statt. Im Jahr 2009 wurden ca. 680.000 Passagiere abgefertigt, der Passagierrekord liegt bei ca. 800.000 aus dem Jahre 2008. Betrieben wird der Flughafen von der Flughafen Linz GesmbH unter der Leitung von Dipl.-Ing. Gerhard Kunesch.

Zur Zeit werden fünf Ganzjahres-Liniendestinationen (Düsseldorf, Frankfurt, London-Stansted, München und Wien) sowie eine saisonalen Liniendestination im Sommer (Palma de Mallorca) ab Linz angeboten. Neben der Austrian Airlines Group und der Lufthansa betreiben Niki und die irische Billigfluggesellschaft Ryanair diese Liniendestinationen. Ab März 2010 wird die steirische Robin Hood Airline Stuttgart und Zürich in das Linienflugprogramm ab Linz aufnehmen. Momentan ist der Flughafen Linz nur an das Luftfahrtbüdnis Star Alliance und deren Hubs in Düsseldorf, Frankfurt, München und Zürich angebunden.

Ein weiteres Standbein ist der Charterverkehr, hauptsächlich zu Destinationen in der Mittelmeerregion (Griechenland, Italien, Kroatien, Spanien, Tunesien und Türkei), am Roten Meer (Ägypten) und den Kanarischen Inseln. Die Urlaubsflüge werden hauptsächlich von der Austrian Airlines Group und Niki durchgeführt, mit Pegasus Airlines, SunExpress und Tunisair und anderen sind auch ausländische Charterfluggesellschaften vor Ort. Die Charterflüge werden hauptsächlich mit Flugzeugtypen der Airbus A320 Serie und der Boeing 737 Serie durchgeführt, einzelne Ketten auch mit kleineren (wie Dash 8) oder auch der Boeing 757-200. Eine besondere Rolle spielen auch die jährlichen Seniorenflüge sowie die zahlreichen Kurzketten lokaler Reiseveranstalter. Größte Flugzeuge im Charterflugverkehr waren bisher Airbus A300, A310, Douglas DC-10, Boeing 767-200/300, Boeing 777-200, Boeing 747-200/400 und Lockheed L-1011 Tristar.

In den letzten Jahren hat sich auch Linz als Linienfrachtflughafen etablieren können, der Logistikanbieter DHL betreibt eine werktäglichen Frachtlinie nach Leipzig. Daneben werden auch zahlreiche Frachtoperationen auf Charterbasis am Flughafen Linz, sowohl Incoming, als auch Outgoing, durchgeführt. Mit Amerer Air ist Österreich einzige Frachtfluglinie in Linz beheimatet. Im Laufe der Geschichte des Flughafens fertigte man auch größere Frachtflugzeuge wie Airbus A300 F, Antonov An-124, Boeing 747-200/400F, Ilyushin Il-76, McDonnell Douglas MD-11F und sogar das größte Frachtflugzeug der Welt, die sechsstrahlige Antonov An-225 im Jahr 2003 ab.

Tower Flughafen LinzDer Linzer Flughafen verfügt über eine 3.000 m lange und 60 m breite Asphaltpiste, wodurch der Einsatz sämtlicher Flugzeugtypen nach Linz möglich ist. Mit einem Instrumentenlandesystem in beiden Richtungen ist der Flughafen für alle Wettersituation bestens ausgerüstet. Markantestes Gebäude am Linzer Flughafen ist der einzigartige und unverwechselbare Tower über dem Gebäudekomplex der Zivilflughafenanlage (Baubeginn 1972, Vollbetrieb ab 1981), zu dem der Verwaltungsbereich, die Flughafenfeuerwehrwache und das Passagierterminal gehört. Das Passagierterminal wurde in den letzten Jahren erweitert sowie modernisiert und ist für 1,5 Mio. Passagiere pro Jahr ausgelegt. Neben einem Restaurant und zwei Bistros stehen Passagieren und Besuchern auch eine Aussichtsterrasse zur Verfügung. Auch die General Aviation wird in diesem Gebäudekomplex abgefertigt.

Werfttechnisch stehen mehrere Hangars unterschiedlicher Größe (bis zu A320, B737 oder MD80) zur Verfügung, im nordwestlichen Bereich des Flughafensareals befindet sich das Cargo Center mit eigener Zollabfertigung. Landseitig befinden sich zwei Linienparkplätze (davon einer tw. überdacht) vor dem Passagierterminal und zwei große Charterparkplätze westlich und östlich des Terminals. Im Zuge des geplanten Neubaus und Verlegung der Westbahnstrecke ist die Positionierung der neuen Bahnhaltestelle Hörsching nahe des Terminalbereiches angedacht. Bislang besteht ein kostenloser Shuttleservice zur bisherigen Bahnhaltestelle Hörsching. Ein regelmäßiger werktäglich Linienbusverkehr verbindet den Flughafen Linz direkt mit dem Linzer Hauptbahnhof. Zusätzlich gibt es noch einen sogen. Ryanair-Shuttle auf dieser Busstrecke.   

Geschichte des Flughafens
(Quelle: Wikipedia.org)

Erster Standort für den Luftverkehr war das Gelände am Südbahnhofmarkte im Linzer Zentrum, wo am 30. Oktober 1909 das Luftschiff Estaric I aufstieg. 1925 wurde der Flugverkehr zwischen Linz und Wien aufgenommen. Ab 1934 wurde der Flugverkehr im Stadtteil Linz-Katzenau (heutige Industriezeile) abgewickelt, jedoch nach 1938 durch die Errichtung der Chemie Linz durch die NSDAP aufgelöst. Es erfolgte die Übersiedelung auf das heutige Flughafengelände in Hörsching.

Seit 1956 findet regelmäßiger Passagierluftverkehr statt. Ab 1972 wurde auf der Nordseite des Geländes ein eigenes Passagierterminal errichtet, welches 1976 in Betrieb ging. Seit 1985 ist die Piste des Linzer Flughafens mit einem Instrumentenlandesystem der Kategorie III B ausgerüstet. Von 1998 bis 2003 erfolgte die Adaptierung und Vergrößerung des bestehenden Passagierterminals. 2005 wurde ein neues Instrumentenlandesystem (ILS) auf der Start- und Landebahn 09 in Betrieb genommen.

Seit 1966 bestehen tägliche Flugverbindungen nach Frankfurt am Main, daneben beinhaltet der aktuelle Flugplan Verbindungen nach Düsseldorf, Graz, München, Salzburg und Wien. Seit 2004 existiert eine (4x wochentliche) Billigflugverbindung nach London und Barcelona/Girona. Daneben gibt es noch ein Charterprogramm mit Flügen in die Urlaubsregionen. Seit Mai 2006 ist der Blue Danube Airport dritte Basis von NIKI, mit vier wöchentlichen Flügen nach Palma de Mallorca sowie zahlreichen anderen Ferienflügen. Neu seit dem Winterflugplan 2006/07 sind auch zwei Flüge in das AB/HG-Winterdrehkreuz nach Nürnberg (NUE) mit NIKI. Ab dem 29. Oktober fliegt Ryanair vom Drehkreuz Barcelona-Girona dreimal wöchentlich nach Linz.

Neuigkeiten 2008: Mit Beginn des Sommerflugplans wird in Linz wieder ein Airbus A320 von NIKI stationiert, der über die Sommermonate zahlreiche Charterdestinationen bedient. Neu ab Linz wird das Drehkreuz Zürich angeflogen, und zwar von der steirischen Regionalfluggesellschaft Robin Hood. Start ist am 31. März 2008, geflogen wird Montag bis Donnerstag im doppelten Tagesrand, sowie Freitag und Sonntag je 1x. Aufgrund der schlechten Auslastung war das Ende der Köln-Flüge von TUIfly vorhersehbar. Die Verbindung nach Köln wird mit Ende des Sommerflugplans eingestellt.

Bis 1989 konnte mehrmals der Überschalljet Concorde begrüßt werden, daneben finden in letzter Zeit in den Sommermonaten bei großer Nachfrage gelegentlich auch Charterflüge mit Boeing 747 statt. Seit Mitte der 90er wurden auch einige Frachtflüge mit dem Großraumtransporter Antonov An-124 Ruslan abgefertigt, 2003 erfolgte die Erstlandung des größten Flugzeuges der Welt in Österreich, der Antonov An-225. Mit Amerer Air ist das einzige Flugfrachtunternehmen in Österreich am Flughafen Linz stationiert. Seit 1978 ist Linz hinter Wien-Schwechat der größte Frachtflughafen Österreichs, wobei der überwiegende Frachtanteil per LKW umgeschlagen wird. Nach Passagieraufkommen ist der Flughafen Linz-Hörsching nach Wien, Salzburg, Graz und Innsbruck der fünftgrößte in Österreich.

Der Flughafen besitzt eine 3000 m lange Präzisions- Start- und Landebahn mit zwei Instrumentenlandesystemen (eines davon für Schlechtsichtanflüge bis CAT IIIb), sowie zusätzlich noch eine Hubschrauberpiste. Für Mittelstreckenflugzeuge stehen 16 Abstellpositionen zur Verfügung.

Der Flughafen Linz-Hörsching ist eigentlich ein Flughafen der österreichischen Luftwaffe und gehört somit eigentlich dem österreichischen Bundesheer. Es gibt jedoch ein ziviles Nutzungsrecht. Der zivile Teil ist nördlich der Start und Landebahn, südlich davon befindet sich Österreichs zweitgrößte Kaserne, der Fliegerhorst Vogler mit Teilen der Flieger, Panzerstabsbataillon 4 und dem Militärkommando OÖ.