Um die Crew jener Antonov 124, welchen an diesem Tag aus Tianjin kommend am Linz Airport eintraf, nach ihrem längeren Einsatz auszutauschen, schickte Antonov Airlines eine Antonov 74T von ihrer Heimatbasis Gostomel bei Kiev. Diese kleine Rarität stellte aufgrund ihrer eigenwilligen Konstruktion ihre große Schwester bei vielen Enthusiasten in den Schatten
Auf Basis der Antonov An-72 wurde auch die An-74 als Schulterdecker mit zwei oberhalb der Tragflächen angeordneten Triebwerken speziell für den Einsatz zu unbefestigten Pisten - etwa in der Polarregion - entwickelt. Aufgrund der eigenwilligen Konstruktion erhielt das Flugzeug in der damaligen Sowjetunion den Beinamen "Cheburashka", eine Romanfigur für Kinder mit übergroßen Ohren (Foto: M. David)
Durch die vorgezogene Triebwerke entsteht der sogenannte "Coanda-Effekt", bei dem der über die Tragflächen gezogene Luftstrom für einen verbesserten Auftrieb und somit gute STOL-Flugeigenschaften sorgt. Durch diese wurde die Antonov An-74 ab 1985 insbesondere für Arktis-Operationen konzipiert und 1987 mit einer Landung und einem Start auf einer driftenden Eisscholle im Polarmeer vorgeführt. Bei der UR-74010 handelt es sich übrigens um den originalen Prototyp, welcher nach wie vor bei Antonov Airlines im Einsatz steht. (Foto: M. David)
Text: Michael David