Das Österreichische Bundesheer übernahm am 10. Dezember eine Lockheed C-130K Mk.1 aus den Beständen der Royal Air Force. Die 1967 gebaute Maschine, die bis 2013 als XV295 ihren weltweiten Dienst für die königliche Luftwaffe Großbritanniens versah wird jedoch nicht die drei aktiven Hercules des Bundesheer verstärken, sondern ihre weitere Verwendung als Schulungsflugzeug für Techniker sowie Ersatzteilspender für ihre Schwestermaschinen finden.
Mit Wasserfontänen wurde die "Charlie X-Ray" kurz nach 16 Uhr in Linz empfangen (Foto: Jürgen Stiglmair/VFFL)
Somit war der Überstellungsflug von St. Athan in Wales nach Linz-Hörsching zugleich der aller letzte Flug dieser Maschine, die extra für diesen 3 ½ stündigen Flug die österreichische Militärkennung 8X-CZ erhielt.
Stück für Stück soll die Hercules fachgerecht zerlegt werden, um wichtige Ersatzteile zum weiteren Betrieb der drei aktiven C-130 Hercules kostengünstig bei der Hand zu haben (Foto: Jürgen Stiglmair/VFFL)
Immer wieder beeindruckende Silhouette des weltweit verbreitesten Transportflugzeug der Welt. Bis heute wurden 2.468 C-130 Hercules an 81 Ländern der Erde, von Algerien bis Vietnam, geliefert, von denen mehr als die Hälfte noch aktiv fliegen (Foto: J.Stiglmair)
Seit ihrer Außerdienststellung vor 2 Jahren lagerte die Royal Air Force ihre verbliebenen C-130K Mk.1 im walisischen St. Athan ein, um sie vor Korrosion zu schützen. Dadurch konnten die Maschinen in einem guten Zustand gehalten werden, welcher für das Heranziehen als Ersatzteilspender wesentlich ist. Ein bereits geplanter Erwerb einer dieser Maschinen seitens des Bundesheers wurde zunächst zurückgestellt, nun aber vollzogen, da dieses Vorgehen in jedem Fall kostengünstiger ist, als benötigte Ersatzteile für die Hercules-Flotte einzeln am Weltmarkt besorgen zu müssen.
Vor der Landung in Hörsching wurde eine kleine Abfangübung mit Saab 105 der LRÜ durchgeführt (Foto: Bundesheer)
Die C130K Mk.1 8X-CZ ist mit einem Tankstutzen ausgestattet, wie er auch zunächst auf den drei aktiven Hercules des Bundesheers zu finden war und im Zuge einer Wartung demontiert wurden (Foto: Bundesheer)
Somit ist der weitere Betrieb der annähernd 50 Jahre alten Maschinen, die sich in einem tadellosen und äußerst flugtüchtigen Zustand befinden, gesichert. Mit der Aktiv-Flotte versorgt das Bundesheer nicht nur eigene Truppenkontigente, sondern steht ebenso für ein sehr breit gefächertes Leistungsspektrum im internationalen Einsatz. So reichen einzelne Flüge weit über die Grenzen Europas hinaus, etwa in die Region des Nordatlantiks, in den Nahen Osten, Nordafrika und die Sahelzone. Insiderinfos zu Folge ist der Betrieb über 2025 hinaus äußerst wahrscheinlich. Mit dem Erwerb der vierten Hercules als Ersatzteilspender ist ein weiterer wichtiger Schritt dafür getan worden.
Text: Michael David